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Wirtschaftskonferenz Ostdeutschland
Südbrandenburg gut vertreten bei der SPD-Wirtschaftskonferenz Ostdeutschland Fachkräftemangel und Bürokratiebelastung als Top-Themen für den Mittelstand
Rund 300 Gäste haben sich am Mittwoch, den 26. Juni, auf den Weg nach Berlin gemacht, um mit der SPDBundestagsfraktion über die Herausforderungen der Wirtschaft in Ostdeutschland zu diskutieren. Bundeskanzler Olaf Scholz und der Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider skizzierten ihre Initiativen für eine weitere positive wirtschaftliche Entwicklung in den ostdeutschen Bundesländern.
Außerdem wurde in drei Panels über die Themen Tourismus, Mittelstand und Industrie debattiert. Südbrandenburg war auf der Bühne durch den SPDBundestagsabgeordneten Hannes Walter und Bäckermeister Philipp Fumfahr aus Vetschau gut vertreten.
Hannes Walter, der als Handwerksbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion das Panel mit Fokus auf den Mittelstand moderierte, nutzte die Gelegenheit, um die Wirtschat in Brandenburg in den Mittelpunkt zu rücken. „Brandenburg ist derzeit in vielen Bereichen Vorreiter, ob bei Unternehmensansiedlungen oder beim Ausbau der Erneuerbaren. Die Stimmung und die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Lage decken sich aber leider oft nicht mit der guten wirtschaftlichen Entwicklung, die wir in ganz Ostdeutschland beobachten. Das merke ich auch häufig bei meinen Terminen mit regionalen Unternehmen. Selbstverständlich gibt es auch Herausforderungen. Die dürfen wir nicht kleinreden. Dass die ostdeutschen Unternehmerinnen und Unternehmer auf der Konferenz so deutliche Worte gefunden haben, finde ich sehr wichtig“, fasst Hannes Walter zusammen.
Ihm gegenüber auf dem Panel saß Bäckermeister Philipp Fumfahr als Vertreter der südbrandenburgischen Wirtschaft. Gemeinsam mit der Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey, dem Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Dr. Lars Greitsch aus der Geschäftsführung der Mecklenburger Metallguss GmbH diskutierte er darüber, was die mittelständischen Betriebe von der Bundespolitik erwarten. Philipp Fumfahr: „Wir suchen händeringend nach Azubis, da unsere Auftragslage gut ist. In Südbrandenburg haben wir insgesamt elf Filialen. Fehlende Fachkräfte werden zunehmend zu einem großen Problem. Wir brauchend dringend mehr junge Menschen, die sich vorstellen können, eine Karriere im Handwerk einzuschlagen. Das können wir als mittelständischer Betrieb nicht allein schaffen“, so Philipp Fumfahr. In der Diskussion ging es auch darum, dass das inländische Fachkräftepotential nicht ausreichen wird, wenn die Generation der „Baby Boomer“ bald in Rente geht. Bei der Gewinnung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland stehen aber gerade kleine und mittlere Betriebe vor großen Herausforderungen – von der Anwerbung über die zu langen Visaverfahren bis zur Überlastung der Ausländerbehörden. Die Mittelständler auf dem Podium und im Saal haben deutlich gemacht, dass sie sich mehr Beratungsund Unterstützungsmaßnahmen von der Politik wünschen.
Weitere Themen, die die Unternehmer angesprochen haben, waren die hohe Bürokratiebelastung, zu langsame Genehmigungsverfahren und die fehlende Planungssicherheit. Diese sei aber besonders wichtig, um Investitionen in die Zukunft zu tätigen. Bei Hannes Walter sind die Wirtschaftsvertreter damit auf offene Ohren gestoßen. „Viele Probleme kenne ich aus eigener Erfahrung in meinem Familienunternehmen in Massen. Deshalb ist für mich völlig klar: Wir müssen schneller und unbürokratischer werden. Verlässliche Rahmenbedingungen sind das A und O für unsere Unternehmen. Mit den guten Anregungen und Vorschlägen aus der Diskussion werden wir uns deshalb im Anschluss an die Wirtschaftskonferenz intensiv auseinandersetzen!“, so Hannes Walter.